Ikone der rumänischen Hipsterbewegung, die den Ministerpräsidenten Victor Ponta und die Goldmafia bezwungen hat.

Selbstbewusstsein, Individualismus, Unabhängigkeit, aber auch ironisch-provokative Selbstinszenierung und Infragestellung der klassischen Frauenrolle in einem patriarchal geprägten Rumänien. Das alles verkörpert Oana Maria Zaharia, Sängerin der „Fanfara Extraterestra“. Auch mit ihrer Musik provoziert Oana Maria gerne und beschwört augenzwinkernd den Segen des Himmels für Lustgewinn: „Wer viel liebt und gut bumst, dem schenke Gott seine Gunst!“ Dass sie aber auch eine sehr ernstgemeinte Botschaft hat, bewies Oana Maria während der monatelangen Proteste gegen das korrupte politische System in Bukarest.

Es ging gezielt gegen ein Gesetz, das den umweltzerstörenden Goldabbau mit Zyanid in den Karpaten erlauben sollte und offenbar nur zu Stande gekommen war, weil sich die politische Klasse am Abbau bereichern wollte. Oana Maria Zaharia stieg aus den Underground-Clubs Bukarests auf die Barrikaden und verlieh damit den Protesten eines seiner einprägsamsten Gesichter. Weil sie mit Kind und Kegel, Begleithündchen und Fahrrädern zu den Protesten pilgerten oder diese mit minutenlangem Trommeln von Plastikflaschen auf den Asphalt rituell untermalten, verharmlosten Kritiker den Protest als Hipster-Event. Doch der neue trommelnde urban Tribe trug den Sieg davon: Das Gesetz zum Goldabbau kippte, die Regierung von Victor Ponta bröckelte und hat sich davon bis heute nicht richtig erholt.
