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16. Juni 2014

WM 2014: Jubel in Sarajewo, Belgrad und Mazedonien

Christian Schaaf hat diese ereignissreiche Fußballnacht aus Sarajewo zusammengefasst:

Eine bekannte Cevapcici-Bude in Sarajevo bietet während der WM ihren Kunden einen besonderen Service an: Die brasilianische Portion – analog zu den elf Mann auf dem Platz – liegen jetzt 10 plus 1 Hackfleischwürstchen im Fladenbrot, zum Preis von zehn.

Und jedes Tor der „Zmajevi“ (Drachen) wird bejubelt. Als Ibisevic in der 85. Minute gegen die argentinische „Albiceleste“ trifft, ist kein Halten mehr. Ein Fußballspieler macht die Bosnier stolz – der Fußball-David gegen den Brazuca-Goliath.

Auch in Belgrad haben Fußball-Fans mitten in der Nacht gejubelt. Der alternative Jugend-Club KCG lädt unter dem Motto: „Unterstütze Deine Nachbarn“ zum Public-Viewing ein. Beim Spiel Kroatien gegen Brasilien noch unter Polizeischutz, für den Fall, dass nationalistische Fans Ärger machen. Doch das war gar nicht nötig. Junge Fans entrollten kroatische Fahnen und jubelten, als Kroatien bei dieser Partie der Führungstreffer gelang. Bei der zweiten „Balkan“-Partie war etwas weniger los im Club einer pro-westlichen Nichtregierungsorganisation. Polizei war diesmal erst recht nicht nötig. Der Jubel galt diesmal Ibisevic.

Ganz anders in Mazedonien. Da hat die Politik schlicht vergessen, die Sperrstunden für Cafés und Kneipen aufzuheben. Wer dort bis in die Puppen – also bis nach ein Uhr in der Nacht – Public-Viewing anbietet, muss mit Geldstrafen bis zu 5000 Euro rechnen.

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