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18. September 2014

Wiener Kongress vor 200 Jahren: Der Kongress tanzt

Franz Bumeder zum 200. Jahrestag des Wiener Kongress:

Der Wiener Kongreß  unter Vorsitz von Klemens Wenzel Fürst von Metternich (stehend 6.v.l.). Foto: dpa/picture alliance
Der Wiener Kongreß unter Vorsitz von Klemens Wenzel Fürst von Metternich (stehend 6.v.l.). Foto: dpa/picture alliance

Vor 200 Jahren wurde Wien zum Schauplatz gesamteuropäischer Diplomatie. Von September 1814 bis Juni 1815 tagten tausende Diplomaten und Fürsten beim „Wiener Kongress“. Monatelang zogen die hochgestellten Persönlichkeiten Strippen – auch mit Hilfe von Mätressen – umrahmt von zahlreichen Bällen und Lustbarkeiten: ein Event jagte das nächste, geflügeltes Wort damals: „Der Kongress tanzt“, Österreichs Chefdiplomat Fürst Metternich wurde als „Kutscher Europas“ verspottet.
Die Kutschen werden derzeit im Schloss Schönbrunn neu präsentiert, unter dem Titel „Der Kongress fährt“.

Politisch ging es vor 200 Jahren darum, eine europäische Neuordnung nach Französischer Revolution und dem Sturz Napoleons zu schaffen – aus einem vor-revolutionären, restaurativen Geist heraus.
Ergebnis des Wiener Kongresses war eine europäische Friedensordnung, meint der Berliner Historiker Eberhard Straub, die 100 Jahre lang einigermaßen funktionierte: Bis dieses System mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges zusammenbrach.

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