Deutschland ist für viele Bulgaren zum Sinnbild von Weihnachten geworden. Würziger Glühweinduft, Bratwurst-Rauchschwaden gemischt mit Klängen von „Stille Nacht, Heilige Nacht“ erfüllen schon seit Tagen den „Batemberg“ Stadtgarten mitten in Sofia. Schmucke Holzstände, rote Zipfelmützen und deutschsprachige Beschilderung – der deutsche Weihnachtsmarkt in der bulgarischen Hauptstadt ist eine naturgetreue Kopie der tausendfach von Hamburg bis München kommerziell inszenierten deutschen Weihnachts-Gemütlichkeit. „Ich liebe diese Atmosphäre hier und das ist eine tolle Gelegenheit gemeinsam Weihnachten auf der Straße zu feiern“, freut sich Rozalina Luskova, die sieben Jahre in Berlin gelebt hat. Die Hauptstädter sind über solche Weihnachten unter freiem Himmel begeistert, denn traditionell feiern die Bulgaren, gemäß ihrem christlich-orthodoxen Glauben, ausschließlich im engsten Familienkreis.
An Heiligabend kommt man zum vegetarischen Abendessen mit Bohnensuppe, Sauerkraut-Salat, Banizta (Kürbis-Dessert) und heißem Kompott zusammen, um das Ende der Fastenzeit zu feiern. Im Mittelpunkt steht allerdings das selbstgemachte Glücksbrot mit eingebackenen Glücksbringern, die es zu finden gilt: ein kleiner Zweig für Gesundheit, eine Münze für Reichtum und eine Bohne, die gute Arbeitsmöglichkeiten symbolisiert.
Nach dem gemütlichen Familienmahl zieht es nun viele auf den „Deutschen Weihnachtsmarkt“ um Freunde und Bekannte zu treffen – ein neues deutsch-bulgarisches Weihnachtsritual entsteht.
Mitarbeit: Camelia Ivanova








