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21. Januar 2015

Albanien: Schlag gegen die Drogenmafia

Vor einigen Monaten hatte die albanische Polizei schon Cannabis-Felder in Lazarat niedergebrannt. Insgesamt 140.000 Pflanzen gingen bei dem südalbanischen Dorf in Flammen auf.
Nun hat die albanische Polizei wieder zugeschlagen. Zusammen mit Interpol, Europol und deutschen Kollegen haben die Albaner im Rahmen der Operation „Xibraku“ mehr als 100 Kilo Heroin und Kokain beschlagnahmt. Elf mutmaßliche Drogenschmuggler wurden festgenommen, darunter zwei Kolumbianer und der Enkel des kommunistischen Ex-Diktators, den 40-jährigen Ermal Hoxha.

https://www.youtube.com/watch?v=9-k1IEJKS_M

Die Bande, die jetzt ausgehoben wurde, war ein globales Netzwerk – die Drogen kamen aus Lateinamerika und sollten via Balkan nach Westeuropa gebracht werden. Der Trick: Das Kokain war als Tinktur in Kleidern versteckt, in einem Labor in einer ehemaligen Armee-Kaserne im zentral-albanischen Elbasan wurde das Rauschgift wieder ausgewaschen. Dafür waren die beiden gefassten Kolumbianer Experten. Sie waren als Touristen nach Albanien eingereist. Die Kolumbianer beklagten vor der Polizei auch noch, dass die „Albaner sie für die geleistete Arbeit nicht bezahlt haben“.
Im Zuge der größten Operation gegen die Drogenmafia hat die Polizei auch über 300 000 Euro und Waffen beschlagnahmt.

Immer wieder haben Rauschgiftschmuggler aus Albanien in den letzten 15 Jahren mit „Partnern“ in Italien und Griechenland zusammen gearbeitet. Das Kokain aus Elbasan war für den Markt in den Niederlanden bestimmt, das in Lazarat produzierte Haschisch wurde über Griechenland und Italien in Richtung Westeuropa geschmuggelt – mal auf Maultieren, mal mit Schnellbooten über die Straße von Otranto, mal in Autoreifen.

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