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Freitagsgebet in Novi Pazar. Esad Kundakovic ist auf dem Weg in die Moschee. Zum Beten. Aber auch zum Reden. Denn Esad Kundakovic hat eine Mission: Der Schneider will die jungen Muslime von Novi Pazar davor bewahren, den Weg seines ältesten Sohnes Eldar zu gehen.
Eldar starb im Mai 2013 in Syrien, da trug er schon den Kampfnamen Abu Bera. Radikalisiert wurde der junge Mann aus dem Sandschak durch das Internet – und durch eine kleine Moschee in Novi Pazar. Von hier führen Verbindungslinien zu Islamisten in Wien und Bosnien.
„Keine Eltern wünschen sich, dass der eigene Sohn in den Krieg zieht“, sagt der freundliche Mann Anfang 50. Seine Frau Nasija hat Eldar geboren, sie sagt, die Religion gebe ihr nun die Kraft, mit seinem Tod fertig zu werden. „Jeder Tag bringt mich näher zu ihm“, sagt sie – und sie meint damit das Jenseits.


