
Er kam ins Amt, weil sein Vorgänger Victor Ponta unter Korruptionsanklage steht und weil der Volkszorn nach dem Brand eines Musikclubs in Bukarest mit mehr als 60 Toten endgültig überkochte – Zehntausende gingen Anfang November in Rumänien auf die Straße. Nun ist er der erste rumänische Ministerpräsident seit 1989, der eine Regierung von ausschließlich parteilosen Ministern führt und sich als Sprachrohr der Zivilgesellschaft sieht: Dacian Ciolos, früher EU-Agrarkommissar, ist heute zum Antrittsbesuch in Berlin. Im ARD-Interview betont Ciolos vorab, dass er auf deutsche Investitionen hofft, dass er anders als Ungarn und Polen für Solidarität in der Flüchtlingsfrage in der EU steht und dass er – obwohl nur Übergangspremier – Korruption weiter bekämpfen und Rumänien modernisieren will.