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,,Schande für das Gericht – Niederlage für die Gerechtigkeit - Solidarität mit Kriegsopfern''. Foto: BR | Stjepan Milic

Nach dem Freispruch für den serbischen Ultranationalisten Seselj
Empörung und Proteste in Kroatien

Gestern Abend um 18 Uhr haben auf dem Zagreber Hauptplatz „Ban Josip Jelacic“ rund 50 Angehörige ideologisch verschiedener Nichtregierungsorganisationen gegen den Freispruch des Haager Tribunals für Vojislav Seselj stillschweigend protestiert. Sie standen im Kreis 15 Minuten lang und hielten in ihren Händen Transparente mit Aufschriften, wie „Niederlage für die Gerechtigkeit“,  „Schande für das Gericht“,  „Solidarität mit Opfern“ und die Namen der Orte in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien (Vojvodina). Orte in denen Seseljs Freiwillige, ob eigenständig oder unter dem Deckmantel der damaligen Jugoslawischen Volksarmee, in den Jahren 1991-1995 gewütet und nachweislich zahlreiche Verbrechen, wie Plünderungen, Vertreibungen, Vergewaltigungen, Folterungen der Kriegsgefangenen bis zu Morden an Zivilisten, verübt haben. Der Haager Freispruch hat Empörung und heftige Reaktionen in Kroatien ausgelöst, und zwar von der Politik, sowohl der Regierung wie der Opposition und der gesamten Öffentlichkeit. So hat schon gestern das Innenministerium Seselj für „persona non grata“ in Kroatien erklärt. Diese Entscheidung haben manche kritisiert, denn anstatt ihn nicht ins Land zu lassen, sollten die kroatischen Behörden von Haag die Dokumentation aus dem dortigen Prozess gegen ihn fordern und eigene Beweise sammeln, um dann entsprechende Anklage vor dem zuständigen Gericht in Kroatien zu erheben. Danach könnte man ihn auf die Interpolliste der gesuchten Verbrecher stellen oder von Serbien verlangen, dass man ihm dort den Prozess macht. Das dürfte gar nicht so unmöglich sein, denn in Belgrad laufen schon Prozesse gegen einzelne Mitglieder seiner Freiwilligenverbände.

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