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Der unabhängige Abgeordnete Peter Konya trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift 'Nepszabadsag - Aufgrund von Diktatur geschlossen!'. Foto: picture alliance | dpa

Flurbereinigung in der ungarischen Presselandschaft
Aus für „Nepszabadsag“ – Putsch oder Pleite?

In der ungarischen Presselandschaft findet offenbar eine größere Flurbereinigung statt. Nur wenige Tage, nachdem die linksliberale Tageszeitung „Nepszabadsag“ nicht mehr erscheint, kommt jetzt die Meldung aus Budapest: Auch die letzte linke Tageszeitung „Nepszava“ wird verkauft – und zwar an die Schweizer Marquard Media-Holding. Auf ARD-Nachfrage gab es dazu keine Auskunft. Das Verlagshaus gibt Zeitschriften wie Men´s Health oder den Playboy heraus und ist bereits auf dem ungarischen Zeitschriften-Markt aktiv. Sollte auch Nepszava abgewickelt werden, gäbe es keine linke Tageszeitung mehr auf dem ungarischen Medienmarkt.

Die Redaktion von „Nepszabadsag“ suchte unterdessen in Wien das Gespräch mit dem Investor Heinrich Pecina, traf ihn aber nicht an. Dem Geschäftsmann gehört die Firma Mediaworks. Sie hatte kürzlich erst von der deutschen Funke-Gruppe ein Netz von ungarischen Regionalzeitungen gekauft. Der stellvertretende Chefredakteur von Nepszabadsag, Marton Gergely glaubt, dass Pecina nur ein Strohmann der ungarischen Regierung ist. „In den nächsten Wochen werden wir sehen, welcher ungarische Oligarch die Zeitung übernimmt“, sagt er im ARD-Interview. Denn, so Gergely, die ungarische Regierungspartei Fidesz handelt „nur aus Eigennutz“.

Spekuliert wird in der Presse darüber, dass die Regierung zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte: die ungeliebte „Nepszabadsag“ mundtot machen. Und den regionalen Pressemarkt in die Hand bekommen. Osteuropa-Experte Lendvai spricht von einem „Mord mit Gummihandschuhen – ohne Spuren“.

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"Es wurde Zeit, dass Nepszabadsag geschlossen wird. Ich werde keine Krokodilstränen vergießen". Szilard Nemeth, Fidesz-Vize.
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