Enttäuschung – ARD Wien https://www.ard-wien.de ARD Wien Website Sat, 24 Jun 2017 09:03:02 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4 https://hayvan-storage-wordpress-master-studiowien.s3.amazonaws.com/uploads/2016/02/cropped-wien_favicon_512-1-32x32.png Enttäuschung – ARD Wien https://www.ard-wien.de 32 32 Enttäuscht über ausbleibende Reformen https://backup.ard.wien/2017/06/24/albanien-enttaeuschung-ueber-ausbleibende-reformen/ https://backup.ard.wien/2017/06/24/albanien-enttaeuschung-ueber-ausbleibende-reformen/#respond Sat, 24 Jun 2017 09:03:02 +0000 https://backup.ard.wien/?p=52189 Vor der Parlamentswahl in Albanien Friedlich, bunt und ohne allzu harsche, gegenseitige Angriffe endet dieser Wahlkampf mit dem heutigen Samstag: Die beiden großen Parteien, Sozialisten und Konservative, mobilisierten bis zum Schluss ihre Anhänger. Gestern Abend, direkt gegenüber vom Regierungssitz von Ministerpräsident Edi Rama, stiegen in Tirana Tausende von weißen und blauen Luftballons in den Himmel: […]

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Vor der Parlamentswahl in Albanien

Friedlich, bunt und ohne allzu harsche, gegenseitige Angriffe endet dieser Wahlkampf mit dem heutigen Samstag: Die beiden großen Parteien, Sozialisten und Konservative, mobilisierten bis zum Schluss ihre Anhänger. Gestern Abend, direkt gegenüber vom Regierungssitz von Ministerpräsident Edi Rama, stiegen in Tirana Tausende von weißen und blauen Luftballons in den Himmel: Abschluss der Wahlkampf-Kampagne von Lulzim Basha, dem Chef der Demokratischen Partei. Artikel auf www.ard-wien.de lesen

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Die letzte Minute wurde gespielt, als Edin Džeko einen schlaffen Ball zugespielt bekam, hinter seinem Rücken sofort zwei nigerianische Verteidigungsspieler auftauchten, er sich aber doch umdrehte und den Ball aufnahm, der auf das Tor zurollte.

Auch für Edin Dzeko gabs es kein Vorbeikommmen am gha­na­isch Torhüter. Foto: picture alliance/dpa
Auch für Edin Dzeko gabs es kein Vorbeikommmen am nigerianischen Torhüter. Foto: picture alliance/dpa

Der Torwart hatte nur einen kurzen Moment Zeit zu reagieren, kürzer als der Gedanke daran, dass der furchtbare weiße Angreifer, einer der besten Stürmer Europas, mit dem Fuß ausholt und in seine Richtung schießt. Aber der Torwart reagierte doch, setzte seinen von der Hitze schweren Körper in Gang, warf sich auf die rechte Seite und streifte den Ball im Flug. Dieser prallte vom Torpfosten ab und vom Torpfosten ins Feld.
Das war eigentlich das Ende.
Und aus diesem zufälligen Zusammentreffen zweier Menschen, des dreiunddreissig Jahre alten Vincent Enyama, der in Lille lebt und arbeitet, und des Achtundzwanzigjährigen Edin Džeko, der in Manchester wohnt, ging Vincent als Sieger hervor.

Miljenko Jergovic schaut das 1:0 zwischen Ghana und Bosnien und Herzegowina in einem Belgrader Ferien-Appartement.
Miljenko Jergovic schaut das 1:0 zwischen Nigeria und Bosnien und Herzegowina in einem Belgrader Ferien-Appartement.

Vor dem Spiel gegen die Bosnier sagte er, alle müssten gemeinsam zu Gott beten, denn es würde schwer. Enyama ist ein wirklich frommer Mensch, Christ in einer Nationalmannschaft, der viele Muslime angehören und von der manch einer vielleicht auch an einen der afrikanischen animistischen Gottheiten glaubt.

Was dachte Edin Džeko wohl, als Enyama seinen Ball hielt und der vom Torpfosten ins Spielfeld abprallte? Von einem Moment zum anderen war er vier Jahre älter, denn so lange dauert es bis zur nächsten Weltmeisterschaft. Dann begriff er, dass sich sein Land dafür wahrscheinlich nicht qualifizieren würde und dass er nicht vier Jahre älter geworden war, sondern acht, sechzehn, vierundzwanzig. Vielleicht wurde er ein ganzes Leben älter, als der Ball vom Pfosten abprallte.
Es war ein kurzer intensiver Moment der Trauer und des Abschieds von dem, was ihm wichtig war, das es aber nicht mehr gab. Ein kleiner Tod zerplatzte in seinem Gesicht. Wie eine Seifenblase, die Kinder im Spiel in die Luft pusten.

Nach dem WM-Aus für Bosnien war die Enttäuschung auch bei Edin Dzeko natürlich groß. Foto: picture alliance/dpa
Nach dem WM-Aus für Bosnien war die Enttäuschung auch bei Edin Dzeko natürlich groß. Foto: picture alliance/dpa

Edin Džeko aber versöhnte sich schnell mit dem Lauf der Zeit. Fußball ist nur ein Spiel. Džeko ist ein großer Spieler, vor dem ein ganze Saison voller Vereinserfolge liegt. Er spielt in England, umgeben von feinen Fußballherrschaften, die ihn zum Star in einem Shakespearetheater machen werden. Das ist kein gewöhnlicher Fußball und kein gewöhnliches Leben. Er wird das vergessen, was viele normale und desillusionierte Menschen in Bosnien nicht werden vergessen können, tausende fucking Loser, die es nicht geschafft haben, aus dem Land zu verschwinden, als die Tore zur Welt offen standen und als sie ein neues Leben in Kanada, Amerika, Australien oder Deutschland hätten anfangen können, sondern sie blieben in jenem Augenblick hängen, in dem am 21. Juni 2014 auf der Weltmeisterschaft in Brasilien Edin Džeko den Torpfosten traf. Und das ist das Ende ihrer Hoffnung. Im Leben eines durchschnittlichen Bosnier häufen sich die Enden der Hoffnung, häufen sich die Lebensenttäuschungen, und das ist die einträglichste Wirtschaftsgröße in ihrem öden und überrollten Land. Fußball als solcher ist dort nicht wichtig, außer als Symbol und Zeichen.

Hätte es Džekos Pfosten nicht gegeben, wäre alles anders geworden. Und eine Niederlage hätte man leichter verwunden. Dabei haben sie schlecht gespielt, wie elf verkaterte Kerle, die Fußball spielen, nachdem sie die ganze Nacht schlechten Schnaps getrunken haben. Schlechter als sie waren wahrscheinlich nur die Schiedsrichter. In der ersten Halbzeit wurde ihnen ein reguläres Tor aberkannt (wieder Džeko) aufgrund eines nichtexistenten Abseits, das auch in den Wiederholungen der Zeitlupe und vor den Augen der Experten nicht sichtbar wurde, denn Džeko trennten vom Abseits noch fast zwei Meter. So hätte noch nicht einmal ein für Fußball nur halbwegs interessierter Achtklässler entschieden.

Aber so geht es nunmal. Und das ist auch normal so. Fußball ist eben ein Spiel, bei dem hin und wieder reguläre Tore aberkannt werden, Elfmeter werden nicht gewertet, in dem sich Maradonas an englischen Eindringlingen und Aggressoren auf den Falklandinseln rächen, indem sie mit den Händen Tore schießen, wofür die Schiedrichter blind sind, wie in der Iliade, die das alte Genie mit seiner Empörung über einen antiken Fußballschiedsrichter beginnt… Fußball ist letztlich ein Spiel, bei dem gerechte Schiedsentscheidungen für keinen garantiert werden können. Und damit ist Fußball dem Leben wohl am ähnlichsten. Gerechtigkeit gibt es nur in Hollywood-Filmen, in heiligen Büchern und in Fußballspielen, bei denen Pierluigi Collina Schiedsrichter ist. Aber selbst Collina macht Fehler, sogar Hollywood macht sich über Schwächere und Hilflose lustig, und auf die Bibel und den Koran kommen wir am besten gar nicht erst zu sprechen, denn dann könnte es uns nach dieser Fehlentscheidung noch passieren, dass wir gesteinigt werden. Und es wäre überhaupt kein Problem den ersten zu finden, der ohne Sünde ist, damit er den ersten Stein wirft.

Die Enttäuschung über das WM-Aus war bei Jung und Alt auch in Sarajewo zu spüren. Foto: picture alliance/dpa
Die Enttäuschung über das WM-Aus war bei Jung und Alt auch in Sarajewo zu spüren. Foto: picture alliance/dpa

Bosnien und Herzegowina hat verloren, weil sie furchtbar schlecht, desorganisiert und feige gespielt haben, und nicht, weil der neuseeländische Schiri das Tor aberkannt hat. Und das ist die ganze Wahrheit über dieses Spiel. Aber diese Wahrheit wäre nicht ganz so schlimm für uns, wären nicht in jenen letzten Augenblicken Vincent Enyama und Edin Džeko aufeinander getroffen und hätte nicht am Ende doch der Pfosten entschieden. Oder das Schicksal einer dieser beiden Männer.

Jeder Mensch trägt sein Glück mit sich herum. Und verbraucht es unterwegs ohne zu wissen, wann er es gebrauchen kann, so wie ein Geldautomat die Karte wieder ausspuckt mit dem Hinweis, es sei kein Geld mehr auf dem Konto. Da denkst du, dass du es für Unsinn ausgegeben hast und jetzt bist du pleite.

Vincent hat ein ordentliches Stück seines Glücks im Spiel gegen Bosnien und Herzegowina verbraucht. Edin hat sein Glück für andere Lebenssituationen aufbewahrt, die vielleicht außerhalb des Fußballplatzes liegen.

Bei uns, die wir in diesem Land geboren sind, bleibt das Gefühl zurück, dass sich Bosnien und Herzegowina nicht wieder in einer Weltmeisterschaft platzieren wird. Nie wieder. Nie wieder.


 

Trenutak nogometne istine

 Igrala se posljednja minuta utakmice kada je Edin Džeko pokupio jednu traljavo ubačenu loptu, na leđima su mu odmah bila dvojica obrambenih igrača Nigerije, ali on se, ipak, okrenuo, udario je po lopti, i ona se zakotrljala prema golu.
Golman je imao kratak trenutak vremena da reagira, mnogo kraći od misli o tome da gorostasni bijeli napadač, jedan od najboljih centarfora Europe, zamahuje nogom i šutira prema njemu. Ali ipak golman je reagirao, pokrenuo je svoje od vrućine otežalo tijelo, bacio se u desnu stranu, i mahinalno zahvatio loptu. Ona se odbila u stativu, i od stative u teren.
To je, zapravo, bio kraj.
U slučajnom susretu dvojice ljudi, tridesetdvogodišnjeg Vincenta Enyame, koji živi i radi u Lilleu, i dvadeset osmogodišnjeg Edina Džeke, nastanjenog u Manchesteru, pobijedio je Vincent.
Prije utakmice s Bosancima, rekao je da se svi zajedno moraju moliti Bogu, jer će biti teško. Enyama je veoma pobožan čovjek, kršćanin u reprezentaciji u kojoj je i mnogo muslimana, a možda i neki koji vjeruju u animistička afrička božanstva.

Što je pomislio Edin Džeko kada je Enyama obranio i kada se lopta od stative odbila u teren? Za trenutak bio je četiri godine stariji, jer je toliko do sljedećega svjetskog prvenstva. Pa je shvatio da se na to svjetsko prvenstvo njegova zemlja, vjerojatno, neće plasirati, i da nije sad stariji četiri godine, nego osam, šesnaest, dvadesetčetiri. Možda je za cijeli jedan život postao stariji, nakon što se lopta odbila od stative.
Bio je to kratak, intenzivan trenutak žalosti i oprašatanja s onim što mu je bilo važno, a čega više nema. Prsnula mu je u lice jedna mala smrt. Kao mjehur sapunice, što ga djeca u igri raspuhuju.

Ali brzo se Edin Džeko pomirio s naglim protokom vremena. Nogomet je samo igra. Džeko je veliki igrač, pred kojim su sezone klupske slave. On igra u Engleskoj, okružen nogometnom gospodom, pred publikom koja će ga učiniti zvijezdom u šekspirijanskom teatru. Nije to obični nogomet, niti je to obični život. Zaboravit će Edin ono što neće moći da zaborave mnogi obični, deziluzionirani ljudi u Bosni, tisuće onih fucking losera, koji nisu stigli pobjeći iz te zemlje kada su kapije svijeta bile otvorene i kada se moglo započinjati novi život u Kanadi, Americi, Australiji, u Njemačkoj i Švedskoj, nego su ostali da čekaju trenutak kada će u devedeset drugoj minuti utakmice s Nigerijom, 21. lipnja 2014, na Svjetskom prvenstvu u Brazilu, Edin Džeko pogoditi stativu. I to će biti kraj njihovih nada. U životu prosječnoga Bosanca množe se krajevi nada, množe se životna razočarsnja, i to je najrentabilnija privredna grada u njihovoj opustošenoj i poraženoj zemlji. Sam po sebi, nogomet nije u tome važan, osim kao simbol i znak.

Da nije bilo Džekine stative, sve bi bilo drukčije. I poraz bi se lakše podnio. Igrali su loše, kao jedanaest mamurnih muškaraca, koji su zaigrali nogomet nakon što su proveli noć ispijajući lošu rakiju. Gori od njih bili su, vjerojatno, samo suci. U prvom poluvremenu poništen im je regularan gol (opet Džeko), zbog nepostojećeg ofsajda, ali ne ofsajda koji biva vidljiv u ponovljenim stop-kadrovima, u zaustavljanjima televizijske slike pred očima eksperata, nego je Džeku od ofsajda dijelilo skoro dva metra. I to ne bi sudio nijedan za nogomet iole zainteresiran osmoškolac.

Ali tako to biva. I normalno je da je tako. Nogomet je igra u kojoj se katkad poništavaju regularni golovi, ne sude se jedanaesterci, maradone se engleskim invazistima i agresorima na Malvinsko otočje svete tako što zabijaju golove rukom, a suci na to ostaju slijepi, poput onoga starog genija koji je započeo Ilijadu srdžbom na nekoga antičkog nogometnog suca… Nogomet je, na kraju, igra u kojoj nikome nije garantirano pošteno suđenje. I to ga, vjerojatno, čini najsličnijim životu. Pravde ima samo u starim holivudskim filmovima, u svetim knjigama i u utakmicama koje je sudio Pierluigi Collina. Ali čak je i Collina griješio, čak se i Hollywood znao narugati slabijim i nemoćnim, a biblijsku i kuransku pravdu bolje je ne zazivati, jer bismo nakon pogrešno dosuđenog ofsajda mogli završiti kamenovani. Ili bismo suca kažnjavali kamenovanjem. I uopće ne bi bio problem pronaći onoga tko je bez grijeha, pa će prvi baciti kamen.

Bosna i Hercegovina izgubila je zato što je igrala očajno loše, dezorganizirano, jadno i kukavički, a ne zato što joj je novozelandski sudac poništio gol. I to je cijela istina o ovoj utakmici. Ali ta istina ne bi nam tako teško pala da se u posljednjim trenucima utakmice nisu susreli Vincent Enyama i Edin Džeko, i da o svemu, na kraju, nije odlučila stativa. Ili je odlučila sudbina jednoga od ove dvojice ljudi.
Svaki čovjek uza se nosi svoju sreću. I troši je usput, ne znajući kada će mu sreće zafaliti, kao kad bankomat čovjeku vraća karticu, uz obavijest da više nema novca na računu. Tad pomišljaš kako si trošio na gluposti, i sada si švorc.
Vincent je vrijedan komadić svoje sreće potrošio u utakmici s Bosnom i Hercegovinom. Edinu je njegova sreća ostala, da mu pomogne u nekoj drugoj životnoj prilici, možda izvan nogometnog terena.
Na kraju, nama koji smo se u toj zemlji rodili, ostaje osjećaj kako se za naših života Bosna i Hercegovina, možda, neće ponovo plasirati na Svjetsko prvenstvo u nogometu. Nikad više. Nikad više.

 

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