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Montenegro: Dauer-Premier gewinnt erneut, braucht aber Partner
Djukanovic rettet sich den Wahlsieg
Seit mehr als 25 Jahren lenkt er Montenegro, mit kurzen Unterbrechungen als Regierungschef oder Präsident. Jetzt hat sich Milo Djukanovic erneut den Wahlsieg gesichert, seine DPS erzielte laut vorläufigem Ergebnis deutlich über 40 Prozent. Der Schönheitsfehler aus DPS-Sicht: es braucht Koalitionspartner. Alle anderen Parteien gemeinsam könnten zwar rechnerisch auf eine Mehrheit gegen Djukanovic kommen, doch ihre Positionen klaffen zu weit auseinander. Ob die Regierungsbildung schnell geht oder sich lange hinzieht, hängt nun vor allem von kleineren Parteien in Montenegro ab. Ob Djukanovic am Ende selbst Regierungschef bleibt oder Platz macht, ist ebenfalls nicht ausgemacht. Wahlbetrugs-Vorwürfe gab es auch – aber das ist in Montenegro schon traurige Routine. Unter dem Strich sieht es danach aus, dass Montenegro auf dem von Djukanovic eingeschlagenen Kurs der EU- und NATO-Annäherung bleibt.
„Die Frage, ob er geht, ist eine andere als die Frage, ob sich die DPS ändert. Denn Djukanovic ist schon zweimal gegangen, aber nur oberflächlich, er hat beide Male als Regierungschef Platz gemacht, aber beide Male hieß das nicht, dass er nicht mehr die Entscheidungen trifft.“
Vanja Calovic, Dachverband der Bürgerinitiativen MANS
„Dass alle Oppositionsparteien zusammen eine Regierung bilden könnten, heißt nicht, dass sie es auch tun werden. Das wichtigste Thema dabei ist die NATO.“
Zlatko Vujovic, Wahlbeobachtungszentrum CEMI