„Bojko Borissow im Portrait“ von Ralf Borchard
Er will wieder an die Macht – doch er braucht Partner: Bojko Borissow, früher Karatekämpfer und Leibwächter des einstigen kommunistischen Machthabers Todor Schiwkow, später Bürgermeister von Sofia, schon von 2009 bis 2013 bulgarischer Regierungschef. Kritiker sehen ihn als populistischen Wendehals mit eigenen Verbindungen zu jenen korrupten Oligarchen, die er zu bekämpfen vorgibt. In seiner ersten Regierungszeit punktete Borissow bei vielen Bulgaren durch den Autobahnbau, diesmal könnte eine Generalsanierung der Plattenbauten folgen. Und was ist mit all den anderen dringenden Reformen – in der staatlichen Verwaltung, dem Gesundheits-, Bildungs und Rentensystem? Wie schafft er den Spagat zwischen EU und Russland? „Unterschätzt Borissow nicht, er hat sich geändert“, sagt ein Vertrauter in Sofia. „Wir kennen ihn, mit Borissow wird sich nichts ändern“, meinen andere.



