Stephan Ozsváth berichtet
„Merci, Genie“ titelt heute das Gratis-Boulevard-Blatt „Heute“ mit einem Foto des Entertainers im Bademantel: Das Schlussbild eines jeden Konzerts. Die liberale Tageszeitung „Der Standard“ verabschiedet sich mit „Merci und Adieu“ von dem Kärntner und verweist auf sein umfangreiches Oeuvre: Mehr als 1.000 Lieder stammen aus der Feder des Künstlers aus Klagenfurt, er verkaufte etwa 100 Millionen Tonträger – ein beispielloser Erfolg.
Die „Kronenzeitung“ macht ihn deshalb zum „größten Entertainer Europas“. „Österreich trauert“ überschreibt das Boulevard-Blatt „Österreich“ seinen vierseitigen Nachruf auf den „musikalischen Botschafter“ des Landes (Kanzler Faymann). „Er war Österreichs zweiter Mozart“, so das Blatt.
Auch die Politik würdigte den Künstler. Ein „außergewöhnliches musikalisches Talent“ sei Udo Jürgens gewesen, so Österreichs Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Grünen-Chefin Eva Glawischnig lobte auch den Künstler, der nie politische Stellungnahmen gescheut habe, insbesondere kritische zu seinem Kärntner Landsmann, dem Rechtspopulisten Jörg Haider.
Der ORF kippte sein Programm am Abend der Todesnachricht und sendete eine Wiederholung der großen Gala zum 80.Geburtstag des Entertainers vor 3 Monaten, einen Dokumentarfilm und eine Sonder-Nachrichten-Sendung. Sein Bruder, der Maler Manfred Bockelmann, sagte, die Todesnachricht sei ein „großer Schock für die Familie“.

