Geld stinkt nicht – das dachte sich auch der kroatische Staat. Die staatseigene Firma „Narodne Novine“, die bisher nur Gesetzestexte, offizielle Formulare und Fachliteratur druckt, will künftig auch anderes Papier bedrucken: Klopapier.
Die Konkurrenz ist überschaubar. Denn in Kroatien gibt es bislang nur einen kleineren Produzenten, der diese Art von Hygieneartikel herstellt und einen etwas größeren Konkurrenten aus Bosnien und Herzegowina, der aber in Kroatien produzieren lässt. Ansonsten findet sich auf kroatischen Toiletten Importware aus anderen EU-Ländern, meist Slowenien und Italien. Das soll sich ändern, meint Davor Covic, Direktor von Narodne Novine. Das Unternehmen hat mehrere Millionen Euro in moderne Maschinen und eine Fabrik nahe der slowenischen Grenze investiert.
Die Produktion von kroatischem Staats-Klopapier soll jetzt zügig beginnen. Zunächst können nur kroatische Popos mit dem Hygieneartikel gereinigt werden, langfristig wollen die Kroaten damit aber auch den Weltmarkt erobern. Auf die Frage, wie Formulare, Gesetzestexte und Klopapier zusammen passen, antwortet Firmenchef Covic achselzuckend: „Ehrlich verdientes Geld stinkt nicht“.
Mitarbeit: Stjepan Milcic

