Der Kosovo bittet die europäischen Staaten um Hilfe, die Massenauswanderung seiner Bürger zu stoppen. EU-Staaten sollten illegale Migranten aus dem Kosovo so bald wie möglich zurückschicken, sagte der kosovarische Innenminister Skender Hyseni bei einem Treffen mit der österreichischen Amtskollegin Johanna Mikl-Leitner in Wien.
Aus dem Kosovo sind nach Medienberichten allein seit Anfang Dezember über 50.000 Menschen ausgewandert. Der Großteil davon reiste via Serbien und Ungarn nach Westen. Grund dafür ist nach Einschätzung von Experten die schlechte wirtschaftliche Lage im Kosovo mit einer Arbeitslosigkeit von mehr als 40 Prozent.
Wir trafen eine Gruppe Flüchtlinge mit der Kamera in der Nähe von Asotthalom an der ungarisch-serbischen Grenze.
http://youtu.be/QjWerTrwEwE
Beitrag: Till Rüger | Kamera: Alex Goldgraber | Schnitt:
Christine Deriaz
Seitens Serbiens hatte es an der Grenze zum Kosovo bisher offenbar kaum einen Versuch gegeben, die Auswanderer zu stoppen. Die Gründe dafür liegen auch in einer Vereinbarung über die Bewegungsfreiheit im Rahmen des EU-geführten Dialogs über die Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Prishtina. Die meisten Auswanderer dürften in EU-Staaten um Asyl ansuchen. In Österreich stellten im Jänner 1.029 Kosovaren einen Asylantrag – allerdings nur mit geringen Chancen, da das Balkanland als „sicheres Herkunftsland“ gilt. In Deutschland werden Asylanträge aus dem Kosovo inzwischen vorrangig bearbeitet um eine schnelle Abschiebung zu erreichen.