Archiv
19. Februar 2015

Österreich: Falcos Wiedergänger

 

Pop können die Österreicher besser als die Deutschen, so die Diagnose der „Süddeutschen Zeitung“. Alleine damit kann man in der Alpenrepublik schon mal Punkte sammeln. Doch was sich in der aktuellen Ösi-Pop-Szene tummelt, ist tatsächlich gut. Tausende Fans können nicht irren. Die Konzerte von „Bilderbuch“ und „Wanda“ sind ausverkauft – auch in Deutschland.

Falcos Grab auf dem Zentralfriedhof in Wien. - Foto: picture-alliance | dpa
Falcos Grab auf dem Zentralfriedhof in Wien. – Foto: picture-alliance | dpa

Und das hat mit Falco zu tun. Auf dem Zentralfriedhof liegt er begraben, der Godfather des Austropop. Falco breitet seine dunklen Schwingen aus. Aber er hat seine Wiedergänger gefunden.

Bilderbuch-Sänger Maurice Ernst kann so exaltiert nölen wie einst Falco, er will mit seiner Musik „mehr Sexiness“ in die Welt tragen, „Wanda“, benannt nach der einzigen Zuhälterin der Donaumetropole Wien, der „Wilden Wanda“, „Amore“.

Bilderbuch überzeichnen die Monstranzen des Kapitalismus: Der knall-gelbe Sportwagen in „Maschin“ wird zum offensichtlichen Sex-Symbol, der Privat-Pool in „Plansch“ wird von einer Schulklasse anarchisch okkupiert.

Bilderbuch – „Maschin“ – Quelle: Youtube | Bilderbuch

http://youtu.be/9Ocyk0OgyWY

Wandas Lieder sind ein ewiges Hadern mit der Lebensfreude. „Liebe wird durch den Tod begrenzt“, sagt Wanda-Sänger Marco Michael Wanda, „aber davor ist es ziemlich geil“.

Wanda – „Schickt mir die Post“ – Quelle: Youtube | ProblembaerRecords

http://youtu.be/l0jdIzr-goM

Kluge Worte, vorgetragen zu Schrammel-Gitarren, etwas retro, ein bisschen schmuddelig. Und mit einer Ur-Substanz: dem Wienerischen. „Das ist sexy“, meint Bilderbuch-Sänger Maurice Ernst.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.