Peter Hacker, Flüchtlingskoordinator der Stadt Wien. Foto: BR | Ralf Borchard
In Österreich wird der Umgang mit Flüchtlingen genau so heftig diskutiert wie in Deutschland. Die Lage im größten Aufnahmelager in Traiskirchen bei Wien wird immer prekärer: von 4500 dort untergebrachten Flüchtlingen müssen mehr als 2000 unter freiem Himmel campieren. „Zum Schämen“, sagt dazu der Flüchtlingskoordinator der Stadt Wien, Peter Hacker. Gleichzeitig fordert er neue Lösungsansätze: es sei „nicht schlau“, Flüchtlingen aus Bürgerkriegsgebieten, etwa aus Syrien, gleich vollen Asylstatus zu gewähren. Denn viele wollten nach dem Krieg ohnehin in ihre Heimat zurück. Unbürokratisch „Asyl auf Zeit“ zu gewähren, sei der bessere Ansatz, der sich auch während des Bosnienkriegs bewährt habe. Für heutige Flüchtlinge aus den Balkanländern sieht Hacker einen Asylantrag grundsätzlich als den falschen Weg. Mit Blick auf die Politik in Österreich sagt er: „Die Diskussion braucht viel Fingerspitzengefühl, und braucht vor allem eines nicht: hysterisch herumlaufende Politiker, die Schuldzuweisungen machen.“