Ganz in weiß gekleidet, stand sie regungslos und schweigend jeden Tag etwa eine Stunde im Zentrum der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica. In den Händen ein Schild: Nein! Nur dieses eine Wort. Die Menschen staunten und fragten sich, was dieses NEIN bedeuten könnte. Ob es eine persönliche Protestaktion oder ein politischer Aufruf sei.
Viele waren der Meinung, dass sie etwa ein Heiratsangebot öffentlich ablehnt. Andere, dass sie gegen die Benachteiligung von Frauen im Land protestiert, gegen die soziale und wirtschaftliche Situation oder gegen die Regierung.
Das Mädchen kam fünf Tage hintereinander, immer an die gleiche Stelle. Auf ihrem Schild hatte sie jeden Tag ein Wort hinzugefügt.
Als sie an einem Tag etwas später kam als am Tag zuvor, hielt ein junger Mann ein Schild mit der Frage “Wo ist denn die Kleine?”
Am Ende lautete ihre Botschaft: DIESE GELEGENHEIT DÜRFEN WIR NICHT VERPASSEN. Schließlich stellt sich heraus: Ihre Intention war, auf die schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lebensumstände der jungen Menschen in Montenegro hinzuweisen. Diese Situation nicht länger zu ertragen. Sondern auch politisch aktiv für die Interessen der Jungen einzutreten.
Nachdem sie ihre ganze Botschaft verkündet hatte, erschienen andere Jugendliche. Auf ihren Schildern stand etwa: Aussichtslosigkeit, Arbeitslosigkeit, Vetternwirtschaft, Korruption, schlechte Ausbildung.
Den Anfang der Aktion gibt es auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=ulXx1gnCewU
Eindrücke von der Protestaktion aus Podgorica:
Video 2 – Übersetzung Passant: Ich finde es sehr gut wie die Jugendlichen agieren. Ich unterstütze sie in ihrem Vorhaben. Wir müssen nach vorne schauen.
