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Der einjährige Faruk mit Schwester Lamija (7) und Bruder Tarik (10). Foto: BR | Eldina Jasarevic

Der erste Bosnier
Ein Baby macht Politik

Kann ein Baby Politik machen? Im Fall des einjährigen Faruk Salaka aus Sarajevo: Ja. Bosnien-Herzegowina hat in Brüssel offiziell die EU-Mitgliedschaft beantragt. Faruks Fall zeigt, wie stark der Bosnien-Krieg der 1990er Jahre nachwirkt und wie weit der Weg in die EU noch ist. Faruks Eltern mussten in einem langen Rechtsstreit durchsetzen, dass sie ihren Sohn nach der Geburt als „Bosnier“ registrieren lassen konnten, ohne ihn einer der drei ethnischen Gruppen des Landes zuzuordnen. Das Gesetz sieht weiter nur vor, dass Eltern ihre Kinder als (muslimische) Bosniaken, (christlich-orthodoxe) Serben oder (katholische) Kroaten registrieren. Dazu kommt die Kategorie „Andere“, die vor allem für Roma und die jüdische Minderheit vorgesehen ist. Eine einheitliche Nationalität als „Bosnier“? Gab es nicht – bis die Familie Salaka stur blieb und am Ende Erfolg hatte. „Ich werde weiter für die Einheit meines Landes und die Zukunft meiner Kinder kämpfen“, sagt Faruks Vater Kemal, 40. Ein Besuch bei Familie Salaka, die erreichen will, dass Bosnien doch eines Tages EU-beitrittsreif ist; die viel Zuspruch erfährt, aber im Internet auch angefeindet wird.

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Foto: BR | Eldina Jasarevic
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