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Cervantes in Montenegro
Eine urbane Legende vom Balkan
Wer kennt sie nicht, die Legende vom „Ritter von der traurigen Gestalt“, der mit seinem Gefährten Sancho Pansa auf der Suche nach seiner Dulcinea allerlei Abenteuer erlebt – etwa im Kampf mit den Windmühlen? Don Quijote ist Weltliteratur, Autor Miguel de Cervantes de Saavedra starb vor 400 Jahren.
Sein Leben war pittoresk. In der Seeschlacht von Lepanto verlor Cervantes einen Arm, geriet in die Gefangenschaft des albanischen Piraten Comandante Mami. Und hier kommt Ulcinj ins Spiel. Cervantes – der fünf Jahre in Algier als Sklave gehalten wurde, mehrere Fluchtversuche unternahm, soll gar nicht in Algerien gewesen sein, sondern in Ulcinj, in Montenegro. Die Küstenstadt an der Grenze zu Albanien galt als übles Piratennest, inklusive Sklavenmarkt. Das ist historisch belegt.
Die Legende besagt nun, ein gewisser Cervantes habe dort fünf Jahre gelebt und sich in ein Mädchen aus Ulcinj verliebt – daher auch der Name D-Ulcinea. Eine urbane Legende, die auch in Reiseführern verbreitet wird. Ein Hotelbesitzer hat daraus ein Theaterstück gemacht. Dulcinea-Souvenirs gibt es aber noch nicht.