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OLYMPIA-SPLITTER: Ungarisches Staatsfernsehen unterschlägt Schwimmerin aus Syrien
Das laute Schweigen des Reporters
Ihre Geschichte ging um die Welt. Jusra Mardini aus Syrien gewann in Rio beim 100-Meter-Schmetterling. Vor zwei Jahren war das 18-jährige Flüchtlingsmädchen über die Balkanroute nach Europa gekommen, heute lebt und trainiert sie in Berlin. Damals hat sie dreieinhalb Stunden lang ein Flüchtlingsboot schwimmend an Land gebracht. Eine interessante Story, finden Medien in der ganzen Welt. Nur der Reporter des ungarischen Fernsehens, Jenö Knezy, nicht. Zu den Bildern der syrischen Siegerin spricht von einer völlig anderen, ungarischen Athletin. Eine Ton-Bild-Schere. Knezy redete sich hinterher mit „technischen Schwierigkeiten“ heraus.
Seit Anfang 2015 fährt die ungarische Regierung einen harten Kurs gegenüber Flüchtlingen. Im September findet in Ungarn ein Referendum über die Flüchtlingsquoten statt, die Brüssel durchsetzen will, um Flüchtlinge fair auf die EU-Mitgliedstaaten zu verteilen. Ungarn und die Slowakei klagen auch vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die Quoten.