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Leugnen, verdrängen, erinnern
Gedenken an Srebrenica-Massaker
Im Juli 1995 nahmen serbisch-bosnische Einheiten die UN-Enklave Srebrenica im Osten Bosniens ein. Tausende Zivilisten hatten hier Schutz gesucht, setzten auf holländische Blauhelme. Vergeblich. Denn sie übergaben die Hilflosen den Serben. Und die brachten rund 8000 Muslime um, Männer und Jungen. Anschließend verscharrten sie sie in Massengräbern.
Nur wenige konnten unter Granatbeschuss und durch Minenfelder hindurch durch die Wälder fliehen. Zu ihrem Gedenken laufen jedes Jahr junge Männer den gleichen Weg – bis Srebrenica. Dort werden jedes Jahr die sterblichen Überreste von Opfern in der Gedenkstätte on Potocari beigesetzt. In diesem Jahr sind es 71. Und bis heute spaltet Srebrenica die Gemüter. Zwar werden die Hauptverantwortlichen Mladic und Karadzic zur Rechenschaft gezogen. Aber Versöhnung liegt in weiter Ferne.
Erstmals seit dem Massaker regiert heute ein Serbe das kleine Städtchen im Osten Bosniens. Die Verbrechen von damals, die sogenannten „ethnischen Säuberungen“, das sei kein Völkermord gewesen, sagt er. Solange nicht bekannt sei, solle das Massaker von Srebrenica auch nicht in den Schulbüchern der serbischen Teilrepublik Bosniens stehen. Diese Linie vertritt auch der Präsident der Republika Srpska, Dodik, der die Kriegsträume der bosnischen Serben weiter träumt. Er droht immer wieder mit Abspaltung seines Landesteils von Bosnien und einem Anschluss an Serbien.
Anlässlich des 20. Jahrestages des Massakers im Jahr 2015 hat das ARD-Studio Wien ein trimediales Projekt erstellt. Die Webdoku finden Sie hier:
WEBSPECIAL „DIE SCHATTEN VON SREBRENICA“.