„Proteste gegen Nazi Besatzungsdenkmal in Ungarn“ von Ingo Lierheimer
Nur wenige Tage nach der Wahl hat die Regierung Orban den Bau eines Denkmals vorangetrieben, das an die Besatzung Ungarns durch Hitler-Deutschland am 19. März 1944 erinnern soll. Orban hatte den Bau über die Wahlen hinaus verschoben. Die Opposition und auch die jüdischen Verbände protestieren energisch gegen das geplante Denkmal, weil es die damaligen Machthaber Ungarns zu Unrecht als personifizierte Unschuld darstellen würde. Der Holocaustüberlebende und geschäftsführende Direktor des Verbands der Jüdischen Glaubensgemeinschaften Ungarns, Gusztav Zoltai, ist aus Protest zurückgetreten. Außerdem will sein Verband die staatlich geplanten Feiern zum Holocaustgedenktag am 16.4., dem ungarischen Holocaustgedenktag, boykottieren. Die Opposition sieht den Bau des Denkmals als Geste Orbáns gegenüber der rechtsextremen Jobbik-Partei.