Eindrücke unserer Mitarbeiterin Eldina Jasarevic aus Bosnien und Herzegowina
So wie es hier in den überschwemmten Dörfern aussieht, erinnert
mich an den Krieg in den 1990er Jahren – das totale
Chaos. Es gibt wieder Flüchtlinge, Tausende mussten ihre Häuser
verlassen, viele haben ihr Zuhause verloren.
Es ist kaum einzuschätzen, wo die Lage am schlimmsten ist, weil
fast die Hälfte des Landes unter Wasser liegt. Besonders schwer
ist es im Norden: Bosanski Samac und Bijeljina.
EUFOR-Hubschrauber evakuieren Menschen aus den
Hochwassergebieten. Zwei Militär-Hubschrauber sind aus Kroatien
zur Hilfe gekommen. Die bosnische Armee ist allerorts im
Einsatz.
Es gibt mindestens 6 Tote.
In Topcic-Polje hat der Fluß Bosna gr0ße Verwüstung hinterlassen:
Die Lage in Zentralbosnien – Zenica und Maglaj – ist immer noch
alarmierend.
Neben Überschwemmungen sind Erdrutsche die größte Gefahr. Ich
sah innerhalb von Minuten ganze Häuser verschwinden.
Das Hochwasser spült aber auch die Altlasten des Krieges wieder
hervor – Minen! Ganze Minenfelder – bisher gesichert
und markiert – werden von den Wassermassen durchpflügt,
die Minen weggeschwemmt. Jeder Schritt in den Schlammmassen oder
Schuttbergen ist gefährlich … auch das erinnert mich an
den Krieg.
Aktuelle Entwicklungen und Informationen zum Hochwasser gibt es von unseren Korrespondenten auf tagesschau.de





