Die Hochwasserlage in Bosnien und Serbien – Ein Audiobeitrag von Tim Aßmann.
Das Thermometer steigt – und damit auch die Seuchengefahr. Behörden in Serbien, Kroatien und Bosnien warnen: Durch tote Tiere und steigende Temperaturen drohen Krankheiten.
Das kleine Land Bosnien und Herzegowina trifft die Naturkatastrophe schwer. Die Schäden sind noch kaum zu beziffern. Aber der bosnische Außenminister Zlatko Lagumdzija vergleicht die Lage jetzt schon mit der nach dem Bürgerkrieg der 1990er Jahre. Viele Menschen hätten damals alles verloren, sagte er, „heute stehen sie wieder vor dem Nichts“.
Hinzu kommt: Auch die Hinterlassenschaften des Krieges, Minen, werden durch das Hochwasser weggeschwemmt: Eine weitere tödliche Gefahr, warnen Experten.
Die Minen-Gefahr in Bosnien und Herzegowina. Ein Audiobeitrag von Ralf Borchard
Etwa eine Million Menschen seien von sauberem Trinkwasser abgeschnitten, sagte Lagumdzija auf einer Pressekonferenz in Sarajevo. Gut 100.000 Privathäuser sind zerstört, und etwa 230 Schulen und Gesundheitseinrichtungen unbrauchbar. 500.000 Menschen wurden obdachlos in Bosnien. In Serbien waren es gut 25.000. Schäden gibt es auch in Kroatien.
Die EU sagte den betroffenen Ländern Hilfen zu. Kastrophenhelfer aus mehr als einem Dutzend EU-Ländern sind bereits vor Ort. Zynisch reagierte der montenegrinische Metropolit Amfilohije, der für seine radikalen Ansichten berüchtigt ist. Angesichts des Sieges der österreichischen Travestie-Künstlerin Conchita Wurst beim ESC 2014 habe „Gott die Wassermassen geschickt“, erklärte der 76-jährige orthodoxe Geistliche. Dies sei ein Zeichen wieder auf den rechten Weg zurück zu kehren.




