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6. Juni 2014

Serbien nach der Flut – Obrenovac erstickt in Schlamm und Sperrmüll

„Obrenovac nach dem Hochwasser“ – Eine Reportage von Stephan Ozsváth

 

Die 25.000-Einwohner-Stadt Obrenovac – südwestlich der serbischen Hauptstadt Belgrad gelegen – erholt sich nur langsam von dem Schock. Obrenovac war mit am schlimmsten vom Hochwasser betroffen. Auf den Straßen im Stadtteil Rvati türmen sich die Trümmer der Existenzen. Ladenbesitzer müssen ihre Ware, die sie nicht mehr verkaufen können, wegwerfen.

Viele haben buchstäblich alles verloren, denn die wenigsten Serben sind versichert. Eines vor allem haben sie verloren: Das Vertrauen in die serbischen Behörden.

Immerhin: Jetzt soll die Armee helfen und wenigstens den Unrat von den Straßen in Obrenovac entfernen. Gordana, die einen kleinen Nähbetrieb hatte, steht vor den Trümmern ihrer Existenz.

Ihre Nähmaschinen, das Garn – alles ist Opfer des Hochwassers geworden. „Wir haben keinen Strom, kein Wasser“, klagt sie, „wir sind im 15. Jahrhundert gelandet.“ Und über der Stadt liegt ein Geruch von Fäulnis und Kloake.

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