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Falls Norbert Hofer die Präsidenten-Stichwahl gewinnt
Politologe warnt vor Isolation Österreichs
Wenn ein Bundespräsident sehr EU-kritisch ist, spiegelt sich das natürlich auch in der Bevölkerung wieder.
Heinz Gärtner, Politikwissenschaftler, Universität Wien
Das Rennen um das Amt des Bundespräsidenten gilt kurz vor der Stichwahl-Wiederholung als offen – mit leichten Vorteilen für FPÖ-Kandidat Norbert Hofer. Der Politikwissenschaftler Heinz Gärtner, Direktor des Instituts für Internationale Politik in Wien, warnt im Fall eines Hofer-Siegs vor einer „Phase der Isolation“ Österreichs. Zwar werde es keine EU-Sanktionen geben, wie im Fall der FPÖ-Regierungsbeteiligung unter Kanzler Wolfgang Schüssel im Jahr 2000, auch keine völlige Kontaktverweigerung mit Hofer, doch viele Länder würden Antrittsbesuche zumindest verzögern, so Gärtner im ARD-Interview. Die EU werde Österreich in bestimmten Fragen nicht mehr wie bisher einbeziehen. Umgekehrt rechnet der Politologe mit einem nationalistischen Gegeneffekt in Österreich: Nach einem Wahlsieg Hofers würden sich viele in Österreich offener als bisher zur FPÖ und ihren Positionen in Ausländer- und Asylfragen bekennen, so Gärtner. Die FPÖ könne dann einen sehr EU-kritischen Parlamentswahlkampf führen, Parteichef Heinz-Christian Strache käme seinem Ziel, Bundeskanzler zu werden, nach Gärtners Einschätzung deutlich näher.
Es wird einen bestimmten Österreich-Nationalismus vielleicht zur Folge haben, wenn man sagt, die EU ächtet uns, wir werden uns jetzt erst recht zusammenschließen.
Heinz Gärtner, Politikwissenschaftler, Universität Wien
Falls Hofer die Stichwahl gewinnt - Der Politikwissenschaftler Heinz Gärtner im ARD-Interview
Interview: Ralf Borchard
Kamera: Daniel Dzyak
Schnitt: Christine Dériaz