Google Maps-Vorschau - es werden keine Daten von Google geladen.
Planten Russen Putsch in Montenegro?
Moskau weist Vorwürfe zurück
Montenegros Staatsanwaltschaft beschuldigt Moskau, in ein Komplott gegen den ehemaligen Premierminister Montenegros, Milo Djukanovic, verwickelt zu sein. Sie sähen „russische staatliche Organe“ als tatbeteiligt an, sagte Sonderermittler Milivoje Katnic im Fernsehen.
Die britische Tageszeitung „Telegraph“ erhob gleichlautende Vorwürfe und berief sich dabei auf britische Regierungskreise. Mittlerweile haben die Ermittler in Montenegro 25 Tatverdächtige identifiziert, meist Serben, aber auch zwei Russen werden mit internationalem Haftbefehl gesucht. Einer der Verhafteten hat im Donbass auf Seiten der pro-russischen Separatisten gekämpft, berichtete das Wiener Nachrichtenmagazin „Profil“.
Die Beschuldigten stehen im Verdacht, am Tag der Parlamentswahl im vergangenen Oktober ein Attentat auf Dukanovic geplant zu haben. Ziel sei es gewesen, eine Aufnahme Montenegros in die Nato zu verhindern. Die Regierung ist für einen Nato-Beitritt des Landes, die pro-russische Opposition dagegen. Russland fürchtet im Falle eines Nato-Beitritts den Verlust des Adria-Hafens Tivat: Dort ankern nicht nur russische Oligarchen, auch die russische Mittelmeerflotte lässt dort ihre Schiffe warten. Auch zwei Oppositionspolitiker werden beschuldigt, an dem mutmaßlichen Komplott beteiligt zu sein. Oppositionsführer Mandic hält das Ganze Verfahren für einen Schauprozess, um die Regierung zu stärken und die Opposition zu schwächen. Ein Kreml-Sprecher wies die Vorwürfe als absurd zurück, Außenminister Lawrow bezeichnete den „Telegraph“-Artikel als „erfunden“.